Nicole Kleeb
Von wann bis wann studieren bzw. haben Sie welches Fach an der Bergischen Uni studiert?
Im Oktober 2015 habe ich begonnen im Kombi. B.A. Germanistik und Sozialwissenschaften zu studieren, eigentlich um Lehrerin zu werden. Seit Oktober 2019 studiere ich den Doppelmaster Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen.
Was verbinden Sie mit der Bergischen Universität?
Einfacher wäre es zu beantworten, was ich nicht mit der BUW verbinde. Gute sieben Jahre war sie mein Lebensmittelpunkt. Ob Entspannung am Flügelhügel mit dem wunderschönen Blick über das Tal, lange Tage in der Bibliothek, die engagierten Dozierenden meiner Fachbereiche oder die Freundschaften, die ich über die Zeit geschlossen habe. Studieren in Wuppertal ist ein Gesamtpaket.
Was mögen/mochten Sie an der Bergischen Uni und/oder an Ihrem Studium hier besonders?
Den Fachbereich Politikwissenschaft. Auch wenn der Fachbereich vergleichsweise klein ist, stecken die Dozierenden in jede Veranstaltung Leidenschaft und bemühen sich auch (vermeintlich) trockene Lektüre neues Leben einzuhauchen. Sie haben stets ein offenes Ohr, ob für Schwierigkeiten mit dem Inhalt, die Vereinbarkeit des Studiums mit privaten Schwierigkeiten oder auch die eigenen Interessen und Lebenswege. Man fühlt sich wie mehr als nur eine*r von vielen Studierenden.
Ihr Lieblingsort an der Uni war/ ist … und warum?
Die Uni Kneipe. Neben den offensichtlichen Gründen für die Uni Kneipe, wie dem leckeren Essen und den freundlichen Beschäftigten, ist die Kneipe mein Lieblingsort, weil sie Studium und Freizeit verbindet. Zwischen den Veranstaltungen kann man mit Kommiliton*innen einen Kaffee trinken gehen, aber genauso gut kann man dort an Hausarbeiten oder mit Lerngruppenarbeiten. Und im Sommer kann man draußen den Ausblick genießen. In der Kneipe trifft man immer eine*n nette*n Kommiliton*in zum Quatschen.
Was wünschen Sie der Uni für die nächsten 50 Jahre?
Ich wünsche der Uni, dass sie weiterhin Beschäftigte, Dozierende und Studierende beherbergt, die ihrer Arbeit mit Leidenschaft und Interesse nachgehen. Dass sie ein Ort bleibt, an dem jede*r willkommen ist, gefördert und gefordert ist. Die BUW ist grün, bunt und herzlich, genau wie Wuppertal.
Erzählen Sie uns eine persönliche Anekdote aus Ihrer Zeit an der Bergischen Uni.
Ich habe meinen Bachelor begonnen mit dem festen Ziel Lehrerin zu werden. Während des Studiums habe ich gemerkt, wie viel Spaß mir die Kurse der Politikwissenschaft machen. Aber was macht man damit beruflich? In meinem letzten Semester steckte ich mitten in dieser Frage: Weitermachen oder doch nicht? Bei dieser Unsicherheit half mir die BUW den für mich richtigen Weg zu finden. Gemäß meiner Prüfungsordnung nahm ich am Berufsfeldpraktikum und dem zugehörigen Seminar teil. Mit Fragebögen, Gesprächen und Rollenspielen tauschten wir uns aus und erforschten unsere eigenen Interessen neu.
Gleichzeitig bot sich die spannende Gelegenheit über die Politikwissenschaft am Debattierwettbewerb "NRW debattiert Europa" teilzunehmen. Das klang nach Spaß. Über den Wettbewerb lernte ich weitere Studierende der Politikwissenschaft kennen, sowohl in Wuppertal, als auch an anderen NRW-Universitäten. Das alleine half meiner Ratlosigkeit noch nicht wesentlich weiter. Also weitermachen nach Plan: Ich suchte einen Dozierenden für die Betreuung meiner Thesis. Und so fand ich mich in der Sprechstunde eines Dozierenden wieder und wir besprachen mögliche Themen. Er sagte mir, ich solle erst einmal nicht daran denken, wie ich die Frage beantworten möchte, sondern welche Themen mich interessieren. Ich erzählte ihm also von allem was ich spannend finde und so kamen wir auch darauf, dass ich nicht sicher bin, ob ich weiterhin Lehrerin werden möchte. Er empfahl mir in verschiedenen Bereichen der Politikwissenschaft Praktika zu machen um herauszufinden, ob ich mir diese Berufsfelder vorstellen kann. Er gab mir ein paar Kontakte zu unseren Alumna weiter und so landete ich in mehreren spannenden Praktika und lernte interessante Menschen kennen, die mir zeigten, dass nicht das Lehramt meine Berufung ist. Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn ich nicht an der BUW studiert hätte.