Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

01.03.2022|10:20 Uhr

Irish Studies

Der Autor Walter Macken in seinem Haus in Menlo, Irland. Das Walter-Macken-Archiv ist seit 1977 im Besitz der Wuppertaler Universitätsbibliothek. // Foto Familie Macken

Die Irish Studies haben an der Bergischen Uni Tradition. Prof. Dr. Heinz Kosok und Prof. Dr. Rüdiger Imhof ist es zu verdanken, dass das Walter Macken Archiv seit 1977 im Besitz der Universitätsbibliothek ist. Prof. Kosok richtete 1981 an der Bergischen Universität Wuppertal die erste Konferenz der International Association for the Study of Irish Literatures (IASIL) in Deutschland aus und wirkte von 1982 bis 1985 als Präsident von IASIL.

Aktuelle Schwerpunkte der Wuppertaler Irish Studies sind die irische Romantik, die Literatur der frühen irischen Republik und der Gegenwart. Angebunden an das Zentrum für Erzählforschung haben Prof. Dr. Katharina Rennhak und Prof. Dr. Sandra Heinen weithin wahrgenommene Veranstaltungen mit internationalen Gästen durchgeführt, z. B. die Vortragsreihe „Narrating Ireland (2011) oder das von der Deutschen Forschungsmeinschaft (DFG) geförderte Walter Macken Symposium (2015). 2021 organisierte Katharina Rennhak die von der irischen Regierung subventionierte „German Irish Stu dies Itinerary: Great Irish Novels of the 21st Century in Kooperation mit der European Federation of Associations and Centres of Irish Studies (EFACIS). Im Rahmen der Ringvorlesung hielten 15 Expert*innen zum irischen Gegenwartsroman 30 Vorträge an elf deutschen Universitäten. Studierende der Bergischen Universität und Wuppertaler Bürger*innen freuen sich jedes Jahr über Lesungen von irischen Autor*innen, die im Zuge des Kulturprogramms Irish Itinerary in die Stadt kommen. Als Präsidentin von EFACIS ist Rennhak auch Gründerin und Herausgeberin des Irish Itinerary Podcast, der Gespräche von europäischen Wissenschaftler*innen mit irischen Kunstschaffenden bietet. Im Wintersemester 2021 / 22 empfängt die Bergische Universität außerdem einen Gastprofessor, dessen Aufenthalt durch ein von der irischen Regierung fnanziertes Programm möglich ist.

https://www.efacis.eu/centre/irish-studies-university-wuppertal

DFG-Graduiertenkolleg 2196 Dokument – Text – Edition.

Das Team des Graduiertenkollegs. // Foto Jochen Johrendt

Das erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte und an der Bergischen Universität angesiedelte Graduiertenkolleg ist eines der wichtigen Verbundprojekte der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften und wird in Kooperation mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel durchgeführt. Das Kolleg hat seine Arbeit im April 2016 aufgenommen und sich aus einem editionswissenschaftlichen Schwerpunkt der Fakultät entwickelt, der zu den offziellen Profllinien der Bergischen Universität gehört und durch gezielte Berufungen verstärkt wurde. Es baut auf Strukturen in Forschung und Lehre auf, wie das Interdisziplinäre Zentrum für Editions- und Dokumentwissenschaft (IZED) und den Masterstudiengang „Editions- und Dokumentwissenschaft“.

Mit einem Fördervolumen von ca. 9,5 Millionen Euro in neun Jahren bietet es 14 Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland, zwölf Hochschullehrer*innen aus zehn Fächern sowie mehreren assoziierten Kollegiat*innen die Möglichkeit, in stark interdisziplinärer Perspektive die Entstehung von Dokumenten, ihre wissenschaftliche Aufarbeitung in Editionen sowie die dadurch entstehenden Wechselwirkungen zu untersuchen. Dabei spielt auch der digitale Wandel eine wichtige Rolle. Die zahlreichen Tagungen, Workshops, Vorträge, Kooperationen mit anderen Wissenschaftseinrichtungen und erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen proflieren den Standort als editionswissenschaftliches Zentrum weiter. Diese Erfolgsgeschichte kommt auch darin zum Ausdruck, dass bereits zwei Nachwuchswissenschaftler*innen des Kollegs den Ruf auf eine Professur erhalten haben.

https://www.editionen.uni-wuppertal.de/

Institut für Grund- und Lagenforschung zur Philosophiegeschichte (IGP)

IGP-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Gerald
Hartung und die Wissenschaftliche Geschäftsführerin Dr. Melanie Sehgal. // Fotos privat

Das IGP wurde 2019 gegründet. Ziel der Institutsarbeit ist die Vernetzung, Sichtbarmachung und Bündelung von Forschung im Bereich der Historiographie und der Editionstätigkeit in der Philosophie. Im Mittelpunkt steht die Arbeit am „Grundriss der Geschichte der Philosophie“, einer auf mehr als fünfzig Bände ausgelegten Globalgeschichte der Philosophie, an deren Erarbeitung Forscher*innen weltweit mitwirken. Zwei miteinander verbundene Forschungsschwerpunkte zeichnen die Arbeit des IGP aus.

Erstens werden die Praxisformen der Philosophie erforscht, wozu die Analyse der institutionellen Bedingungen, der Netzwerke in ihren lokalen und globalen Verfechtungen sowie der Praktiken – Edieren, Publizieren, Lehren, Forschen usw. – und ihrer Räume und Formate gehört. In diesem Zusammenhang einer materialen Geschichte der Philosophie werden exemplarisch Forschungs- und Editionsprojekte zur Geschichte der Universitätsphilosophie in Deutschland durchgeführt.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf historiographischen und methodischen Überlegungen zur Philosophiegeschichtsschreibung, die mittelbar in die Arbeit am „Grundriss der Geschichte der Philosophie“ eingeht, insbesondere im Hinblick auf die Reihen zur Europäischen Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts in ihren globalen Verfechtungen und zur Außereuropäischen Philosophie. Innerhalb dieser Schwerpunkte beschäftigen uns Fragen der Kanonbildung, einer Dekolonialisierung der Philosophiegeschichtsschreibung sowie die Diskussion über einenimpliziten Rassismus in kanonischen Darstellungen zur Philosophiegeschichte.

https://igp.uni-wuppertal.de/

 

Dieser Beitrag ist dem Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität entnommen (S. 48/49). Die gesamte Ausgabe finden Sie hier.

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