Auf dem Weg zur digitalen Hochschule

01.03.2022|09:00 Uhr

Was 2005 als Zusammenschluss von Audiovisuellem Medienzentrum und Hochschulrechenzentrum begann, ist heute fester Bestandteil der infrastrukturellen Grundversorgung der Bergischen Universität. Bereits seit 17 Jahren bündelt das Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung (ZIM) als zentrale Einrichtung der Universität viele Dienstleistungen rund um Informationstechnologie, Kommunikation und Medien. Und in dieser Zeit hat sich einiges getan.

Robert Schneider ist bereits seit 1993 an der Bergischen Universität tätig: zunächst als Mitarbeiter im Hochschulrechenzentrum, ab 2005 dann als stellvertretender Leiter des ZIM und Leiter der Netzwerkabteilung im neu gegründeten Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung. // Foto Friederike von Heyden

Rund 40 Mitarbeitende des ZIM kümmern sich heute unter anderem um den Betrieb des gesamten Kommunikationsnetzes und die System- und Anwendungssoftware von Servern und Workstations. Sie unterstützen beim Einsatz von E-Learning mit Moodle oder BSCW. Im Bereich der Präsenzlehre spielt die Hörsaal-Technik eine wichtige Rolle. Die Produktion von Medieninhalten wird ebenfalls als Leistung angeboten, etwa für Lehr- oder Imagefilme. Hinzu kommt die Beratung bei informations- und medientechnischen Fragen.

Fünf Fragen an Robert Schneider, stellvertretender Leiter des ZIM:

Was genau sind Ihre Aufgaben?
Neben der Stellvertretung plane und betreibe ich mit meinen Mitarbeiter*innen das Datennetzwerk der Universität. Dazu gehört die Kabelinfrastruktur, die aktive Elektronik in den ca. 80 Unterverteilungen, zentrale Router, Firewalls, VPN Konzentratoren, WLAN APs, usw. Zusätzlich betreiben wir den zentralen Mailserver und die zentralen Verzeichnisdienste.

Wie hat sich die Hochschule und ihre Arbeit während Ihrer Tätigkeit verändert?
Ich möchte hier nur als einen Aspekt die Bandbreite des Internetanschlusses der Universität nennen, sie hat sich z.B. während meiner Tätigkeit auf das 100.000-fache erhöht. 1993 waren es weniger als 64 Kbit/s für alle Nutzer*innen, also noch nicht mal die Bandbreite eines ISDN Anschlusses (wer ihn noch kennt), heute sind das 6 Gbit/s. Diese Bandbreite ist auch erforderlich, damit wir als Universität heute unsere Aufgaben erfüllen können. Man könnte die Anschlussbandbreite auch als einen Indikator für den Digitalisierungsgrad ansehen.

An welche Momente denken Sie besonders gern zurück?
Wir bilden im ZIM regelmäßig Fachinformatiker*innen aus, zwei davon haben in den letzten Jahren ihre Prüfung als Beste in NRW bzw. im Bergischen Land bestanden. Zu den meisten Auszubildenden hat man auch später noch Kontakt und kann ihren Weg verfolgen. Meilensteine sind auch immer unsere Netzanträge, die wir alle fünf Jahre ans Ministerium stellen. Hier müssen wir dem Ministerium in einem umfangreichen Werk nachvollziehbare Planungen und Prognosen für den Netzausbau der nächsten Jahre vorstellen und Mittel hierfür beantragen. Es ist gerade in der Begutachtungs- und Rückfragephase immer sehr spannend. Wenn man dann alle Hürden überwunden und die Finanzierung wieder für fünf Jahre gesichert hat, kann man aufatmen. Diese Planungen und Prognosen erfolgen natürlich in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler*innen unserer Universität, insbesondere dem Interdisziplinären Zentrum für Angewandte Informatik und Scientific Computing mit dem Hochleistungsrechner PLEIADES als Einrichtung mit dem höchsten Datenaufkommen. Hier erhält man auch interessante Einblicke in die Forschung.

Welche technischen Neuerungen im Hochschulumfeld empfanden Sie dabei als besonders herausfordernd/spannend?
Am Anfang ist jede technische Neuerung spannend, das nützt sich natürlich mehr oder weniger schnell ab. Aber dann kommt ja auch schon die Nächste.

Wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen: Welche Innovationen oder Trends könnten in der nächsten Zeit spannend für die Universität werden?
Energieeffizienz könnte wichtiger werden. Ebenso Clouddienste, KI und Mobiles Arbeiten. Langweilig wird es bestimmt nicht.

Fakten zum ZIM:

  • 32 km Glasfaserbündel zwischen den Universitätsgebäuden durchschnittlicher Datenverkehr mit dem Internet: ca. 35 TB pro Tag
  • durchschnittlich ca. 80.000 E Mails pro Tag
  • Betreuung von ca. 1.500 Windows Arbeitsplätzen sowie ca. 150 Windows Servern
  • 58 Medienproduktionen mit Nachbearbeitung in 2020: davon 38 szenische Produktionen, 10 Audiostudio Produktionen, 10 Fotoproduktionen
  • 60 betreute Medienanlagen in Hörsälen und Seminarräumen
  • Rocket.Chat: ca. 9.500 Nutzer*innen, ca. eine Million Nachrichten pro Jahr
  • Zoom: über 150.000 Videokonferenzen pro Jahr
  • Lernplattform Moodle: ca. 20.000 aktive Nutzer*innen pro Monat, fast 15.000 aktive Kurse, übertragenes Datenvolumen ca. 250 GB pro Tag
  • E-Lecture Portal: 9.700 Stunden aufgezeichnetes Material, fast eine Million Ansichten pro Jahr

Dieser Beitrag ist dem Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität entnommen (S. 40/41). Die gesamte Ausgabe finden Sie hier.

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