Kooperationen weltweit

01.03.2022|09:10 Uhr

Seit ihrer Gründung hat die Bergische Universität ein dichtes Netz internationaler Wissenschaftskontakte geknüpft, das sie kontinuierlich ausbaut. Derzeit bestehen mit ca. 150 Universitäten weltweit Partnerschaftsverträge. Hier werden beispielhaft vier langjährige Kooperationen vorgestellt:

Seit 2015 sind enge Verbindungen zwischen verschiedenen Fakultäten beider Unis entstanden. // Foto SU Photography Services

FLORIDA STATE UNIVERSITY (USA)

Die Florida State University (FSU) gehört mit über 44.000 Studierenden aus mehr als 130 Ländern zu den besten Universitäten in den USA. In der Forschung werden auf zahlreichen Gebieten Spitzenleistungen erzielt, so etwa in der Physik, der Klimaforschung und den Lebenswissenschaften. Seit der Gründung 1851 waren sechs Nobelpreisträger an der FSU tätig und Angehörige der Universität haben Pulitzerpreise, Oscars und olympische Goldmedaillen gewonnen. Eine ganze Reihe von Studienprogrammen erreichen Spitzenplätze in den USA.

Die enge Verbundenheit zwischen der FSU und der Bergischen Universität ist maßgeblich dem Engagement von Prof. Dr. Ralph Radach zu verdanken, der über sechs Jahre lang an der FSU lehrte und forschte, bevor er den Ruf nach Wuppertal annahm. Die erfolgreiche Zusammenarbeit besteht seit 2015 und bietet jährlich für bis zu zehn Studierenden aller Fächer die Möglichkeit, für ein Semester an der Partnereinrichtung zu studieren und zu forschen. Neben dem Studierendenaustausch sind im Zuge der Kooperation enge Verbindungen zwischen verschiedenen Fachbereichen und Einrichtungen beider Hochschulen entstanden, die diese Partnerschaft so  besonders machen.

Regelmäßig sind Studentinnen der Frauenuniversität Ochanomizu zu Gast in Wuppertal. // Foto Friederike von Heyden

OCHANOMIZU UNIVERSITY (JAPAN)

Die Frauenuniversität Ochanomizu mitten in der Tokioter Innenstadt wurde 1875 als Tokyo Women's Normal School gegründet und war damit Japans erste Hochschuleinrichtung für Frauen. Die Universität, deren Name übersetzt Teewasser (Ocha = Tee, Mizu = Wasser) bedeutet und von ihren Studentinnen und Hochschullehrenden kurz Ochadai – Tee Uni – genannt wird, zählt heute zu den besten Hochschulen des Landes und hat sich internationales Renommee verschafft.

Die Partnerschaft zwischen der Ochadai und der Bergischen Universität begann 2001 und geht auf die Initiative von Prof. Per Jensen, Ph.D., Fachgebiet Theoretische Chemie und Japanbeauftragter der Bergischen Uni, zurück. Neben gemeinsamen Promotionsverfahren (Cotutelle Verfahren), Forschungskooperationen und zahlreichen Projekten insbesondere mit der Stabs stelle für Gleichstellung und Vielfalt wurde im Laufe der Jahre als weitere Internationalisierungsmaßnahme das „International Training Program” erfolgreich implementiert. Das Programm bietet in jedem Wintersemester einer Studierendengruppe der Fächer Mathematik und Naturwissenschaften die Möglichkeit, in Wuppertal zu studieren. Im Zeitraum von 2008 bis 2019 nahmen so insgesamt 92 Ochadai Studentinnen am ITP Programm teil und lebten, studierten mindestens ein Semester an der Bergischen Uni. Aber auch umgekehrt partizipieren zahlreiche Studierende der Bergischen Uni an dem Angebot der Ochadai: Besonders beliebt bei Wuppertaler Studierenden ist die jährlich stattfindende Sommerschule, in der Themen rund um die japanische Kultur und Gesellschaft im Fokus stehen.

Die Partnerschaft mit der Technischen Universität Košice besteht seit 40 Jahren. // Foto Technical University of Košice

TECHNISCHE UNIVERSITÄT KOŠICE (SLOWAKEI)

Bereits seit Anfang der 1980er-Jahre pflegt die Bergische Universität intensive Kontakte zur Technischen Universität Košice (TUKE), die heute zu den wichtigsten Universitäten der Slowakei zählt. Wuppertal und Košice waren seinerzeit die ersten Großstädte in der Bundesrepublik Deutschland und in der Tschechoslowakei, die 1980 ungeachtet der damals noch bestehenden Ost West Gegensätze („Eiserner Vorhang ) partnerschaftliche Beziehungen aufgenommen haben. Promotor der Hochschulpartnerschaft, die im November 1982 formalisiert wurde und damit 2022 ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, war Prof. Dr. Ing. Juraj Sinay, unter stützt von den damaligen Außenministern Hans Dietrich Genscher und Bohuslav Chnoupek – zu jener Zeit eine europäische Sensation.

Die langjährige intensive forschungs- und projektbezogene Kooperation beider Hochschulen bildet bis heute einen wesentlichen Bestandteil der Städtepartnerschaft. Sie beinhaltet neben dem Austausch von Wissenschaftler*innen, Promovierenden und Studierenden die gemeinsame Durchführung von Symposien, Konferenzen, Gastvorlesungen und -dozenturen sowie gemeinsame Forschungsprojekte und wissenschaftliche Publikationen in den Bereichen Bauingenieurwesen, Design, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Maschinenbau, Sicherheitstechnik und Wirtschaftswissenschaften.

NATIONAL UNIVERSITY OF SINGAPORE (SINGAPUR)

Die National University of Singapore (NUS) gehört seit vielen Jahren zu den weltweit führenden Universitäten. Aufgrund ihrer internationalen Spitzenforschung bietet sie als beste Universität im asiatisch pazifischen Raum ihren heute rund 40.000 Studierenden eine hochkarätige Ausbildung an. Bereits seit den 1990er-Jahren findet zwischen der NUS und der Bergischen Universität ein reger Austausch von Studierenden und Wissenschaftler*innen statt, der diese Kooperation heute zu einer wichtigen Säule der Internationalisierung der Bergischen Uni in Asien macht. Die gelungene Zusammenarbeit der Fakultät für Ingenieurwesen (NUS) und der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik (Bergische Uni), die im August 1999 zur Formalisierung eines offiziellen Kooperationsvertrages führte, geht insbesondere auf die Bemühungen von Prof. Dr. Dr. h.c. Ludwig Josef Balk und Dr. Ralf Heiderhoff zurück. Zahlreiche gemeinsame Publikationen sind das erfolgreiche Ergebnis jahrelanger herausragender Forschungskooperationen.

Dieser Beitrag ist dem Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität entnommen (S. 36/37). Die gesamte Ausgabe finden Sie hier.

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