School of Education

01.03.2022|09:00 Uhr

Digitalisierung von Schule und Unterricht (DigitUS)

Das DigitUS-Projekt will einen Beitrag zur Unterrichtsentwicklung sowie zum digitalen Lehren und Lernen im MINT-Unterricht leisten. // Abbildung Institut für Bildungsforschung

Ziel des 2019 gestarteten DigitUS-Projektes ist es, einen Beitrag zur Unterrichtsentwicklung sowie zum digitalen Lehren und Lernen im MINT-Unterricht (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu leisten. Es nimmt die MINT-Fächer der Jahrgangsstufe 8, insbesondere Mathematik und Biologie sowie Natur und Technik, in den Blick.

Im Projekt werden Schulen bei der Entwicklung von Materialien für den Unterricht mit digitalen Medien sowie bei der konkreten Umsetzung und Weiterentwicklung ihres Medienkonzepts unterstützt. Um dies zu erreichen, werden an Schulen bzw. zwischen mehreren Schulen Lerngemeinschaften etabliert. Aufgabe der Lerngemeinschaften ist es, gemeinsam an der Entwicklung und vor allem an der Umsetzung von Unterricht mit digitalen Medien zu arbeiten. Zur Unterstützung der Lerngemeinschaften werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, u.a. bieten wir einen direkten Kontakt zu Lehr-Lern-Forscher*innen und Fachdidaktiker*innen sowie die Bereitstellung von Schulungsmaterialien und Literatur. Auch Schulen aus Wuppertal nehmen an Lerngemeinschaften des Projektes teil.

In DigitUS kooperieren vier Universitäten– die Bergische Universität Wuppertal, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Technische Universität München sowie das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in Bayern. Die Befunde der im Projekt durchgeführten Studie sollen praxisrelevante Erkenntnisse in Form von Handlungswissen für die erfolgreiche Umsetzung eines digital gestützten (MINT-)Unterrichts erbringen, das anschließend weiteren Schulen zur Verfügung gestellt wird. Das Projekt endet Projekt endet spätestens mit dem Schuljahr 2022/23.

Adaptivität und Unterrichtsqualität im individualisierten Unterricht (Ada*Q)

Seit 2006 werden jährlich Schulen mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet. Im Rahmen des Programms „Wie geht gute Schule? Forschen für die Praxis“ der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Schulakademie wird die ausgezeichnete Schulpraxis systematisch erforscht. Eines dieser Forschungsvorhaben ist das Projekt „Adaptivität und Unterrichtsqualität im individualisierten Unterricht“ (Ada*Q), geleitet von Prof.Dr. Jasmin Decristan (Bergische Universität), Dr. Hanna Dumont (DIPF | Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation) und Prof. Dr. Benjamin Fauth (Institut für Bildungsanalysen Baden Württemberg).

Anlass ist der zunehmende Stellenwert von Konzepten der Individualisierung und Differenzierung im Zuge der gestiegenen Heterogenität der Lernenden, insbesondere an Grundschulen. Damit einher geht die Forderung, Unterricht besser an die Lernvoraussetzungen der Schüler*innen anzupassen (adaptiv zu gestalten). Gleichzeitig nimmt die Qualität des Unterrichts vor allem Klassenführung, konstruktive Unterstützung und kognitive Aktivierung eine zentrale Rolle für die Förderung der Lernenden ein.

Vor diesem Hintergrund wurden im Projekt, u.a. anhand von Interviews mit 21 Schulleitungen, schließlich neun Preisträger Grundschulen mit besonders innovativen Konzepten der Individualisierung und Differenzierung von Unterricht näher in den Blick genommen. Anschließend wurden im Schuljahr 2019/20 Befragungen von über 500 Schüler*innen in 54 Lerngruppen der 3. und 4. Jahrgangsstufe durchgeführt. Zudem wurden in 22 Lerngruppen eine Unterrichtswoche videographiert und Lehrkräfte befragt. Ziel der noch laufenden Auswertungen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisrelevantes Wissen zum produktiven Umgang mit Heterogenität im Unterricht zu generieren.

Partizipation in einem Response-to-Intervention-Modell für den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (PARTI)

Über zehn Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention stellt die Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems immer noch eine große Herausforderung für Deutschland dar. Das Projekt „Partizipation in einem Response-to-Intervention-Modell für den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung“ (PARTI) widmet sich zwei dieser Herausforderungen. Erstens sollen Grundschullehrkräfte im Umgang mit Verhaltensproblemen im Unterricht professionalisiert werden, da sich Lehrer*innen hierfür oftmals nicht ausreichend ausgebildet fühlen. Zweitens möchte PARTI die Kooperation zwischen Klassenleitungen und sonderpädagogischen Lehrkräften verbessern. Über diesen Weg wird einerseits eine optimale Förderung der Schüler*innen, andererseits aber auch eine Entlastung der verantwortlichen Lehrkräfte angestrebt.

PARTI wurde von einem interdisziplinären Team der Bergischen Universität Wuppertal (Projektleitung: Prof. Dr. Michael Grosche, Institut für Bildungsforschung) und der Universität zu Köln (Projektleitung: Prof. Dr. Johannes König, Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften) entwickelt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Erste Studienergebnisse verweisen auf eine angemessene Akzeptanz im Hinblick auf die Inhalte und didaktische Umsetzung der Lehrkraftfortbildungen. Ob sich darüber hinaus positive Wirkungen im Unterrichtsalltag ergeben, wird derzeit noch ausgewertet. Versuchsweise scheinen die Lehrkräfte mehr zu kooperieren und ihre Kompetenzen im Umgang mit Verhaltensproblemen weiter
zu entwickeln. Perspektivisch sollen die Inhalte des PARTI-Projekts digital aufbereitet und über diesen Weg auch anderen Lehrkräften zugänglich gemacht werden.

Dieser Beitrag ist dem Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität entnommen (S. 64/65). Die gesamte Ausgabe finden Sie hier.

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