Vier Fragen an ...

01.03.2022|08:30 Uhr

Was verbinden Sie mit Ihrer Alma Mater, wie haben Sie Ihre Studienzeit erlebt und sind Sie Wuppertal bis heute verbunden? Diese Fragen haben wir Absolvent*innen der Bergischen Uni gestellt. Die Antworten gibt es hier:

Stephan Orth // Foto Mina Esfandiari

STEPHAN ORTH
Reporter / Autor

Wann und was haben Sie an der Bergischen Uni studiert?
Von 2000 bis 2004, Anglistik/Amerikanistik mit den Nebenfächern Psychologie und Wirtschaftswissenschaften, auf Magister.

Wohin hat es Sie danach verschlagen? Was machen Sie beruflich?
Für einen „Master of Journalism“ war ich eineinhalb Jahre in Brisbane, Australien, dann habe ich neun Jahre als Redakteur bei Spiegel Online in Hamburg gearbeitet. Seit 2016 bin ich selbständig als Vortragsredner und Buchautor (u.a. die Spiegel-Bestseller „Couchsurfing im Iran“, „Couchsurfing in Saudi-Arabien“ und „Couchsurfing in Russland“).

Woran erinnern Sie sich besonders gern zurück?
An die angenehme Stimmung, die kurzen Wege, die Zugänglichkeit der Dozenten. Und an eine großartige AStA-Party, bei der ich mit meiner Band auftreten konnte.

Inwiefern sind Sie Ihrer Studienstadt Wuppertal bis heute verbunden?
Ich komme immer wieder gerne her, treffe Freunde auf ein Bier im Luisenviertel und hatte großen Spaß dabei, mich bei einer Veranstaltung zur Berufswahl von Studierenden ausfragen zu lassen.

Dr.-Ing. Olivia Spiker // Foto Michael Kaufmann

DR.-ING. OLIVIA SPIKER
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement

Wann und was haben Sie an der Bergischen Uni studiert?
Ich habe von 2001 bis 2009 Sicherheitstechnik studiert mit der Vertiefung in Verkehrssicherheit.

Wohin hat es Sie danach verschlagen? Was machen Sie beruflich?
Ich war von 2009 bis 2015 an der Uni als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik tätig; 2015 bis 2018 war ich Mitarbeiterin am Zentrum für Transformationsforschung und seit 2018 am Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement. Ich habe also nie wirklich die Uni verlassen und bin ihr treu geblieben.

In der Zeit 2007 bis 2012 war ich parallel mit der polnischen Nationalmannschaft unterwegs und habe an vielen internationalen Box-Turnieren teilgenommen.

Woran erinnern Sie sich besonders gern zurück?
Ich erinnere mich gerne an das Lernen in der Uni-Kneipe bei einem Latte Macchiato zurück.

Inwiefern sind Sie Ihrer Studienstadt Wuppertal bis heute verbunden?
Wuppertal hat meiner Familie und mir damals Zuflucht nach einer schweren Zeit gegeben. Hier haben wir unser Leben neu aufbauen können, deshalb bin ich Wuppertal und vielen Wuppertaler*innen bis heute dankbar.

Volker Kutscher // Foto Andreas Chudowski

VOLKER KUTSCHER
Schriftsteller

Wann und was haben Sie an der Bergischen Uni studiert?
Dass ich in Wuppertal studiert habe, ist meinem Deutschlehrer am Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasium, Wilfrid M. Jores, zu verdanken, der mit unserem Leistungskurs seinerzeit kurz vor dem Abitur einen Ausflug zu einer Vorlesung von Professor Heinz Rölleke unternommen hat. Obwohl es bei Rölleke um Romantik ging, was nicht gerade mein Schwerpunktthema ist, war ich ungemein fasziniert. Nach dem Zivildienst habe ich dann im Wintersemester 1985/86 mit dem Magisterstudium an der Bergischen Universität angefangen: Germanistik als Hauptfach, Philosophie und Geschichte als Nebenfächer.

Wohin hat es Sie danach verschlagen? Was machen Sie beruflich?
Nach dem Grundstudium in Wuppertal bin ich im Jahr 1987 an die Universität zu Köln gewechselt. Gleichwohl war ich einmal die Woche in Wuppertal, weil ich von den dortigen Philosophen so begeistert war. Aber auch die Atmosphäre in dem kleinen aber feinen Fachbereich hatte es mir angetan. Mich selbst hat es nach dem Magisterexamen 1993 zunächst in den Journalismus gezogen, neben meinem Job als Tageszeitungsredakteur habe ich allerdings schon bald begonnen, Kriminalromane zu schreiben. Irgendwann fiel dann der Entschluss, das zum Hauptberuf zu machen. Und heute habe ich das große Glück, allein vom Romanschreiben leben zu können, etwas, das ich mir nie hatte träumen lassen.

Woran erinnern Sie sich besonders gern zurück?
Die Momente auf dem Campus, nach den Seminaren. Wenn man sich noch in der Kneipe oder auf dem Außengelände zusammensetzte und weiter diskutierte. Und der schöne Blick über die Stadt, wenn man in der Mensa oder der Cafeteria saß. Und natürlich die lebendige Kneipenszene in der Luisenstraße.

Inwiefern sind Sie Ihrer Studienstadt Wuppertal bis heute verbunden?
Ich mag die Stadt und verteidige sie gegenüber allen Banausen, die die Nase rümpfen, obwohl sie Wuppertal nur aus dem Fenster ihres ICE kennen. Die Stadt im Tal ist schon etwas besonderes. Wegen ihrer Lage, wegen ihrer Geschichte, und natürlich wegen der Schwebebahn. Wuppertal ist eine Stadt mit vielen Besonderheiten, die mir seit meiner Studienzeit durchaus ans Herz gewachsen ist.

Reiner Hoffmann // Foto DGB/Detlef Eden

REINER HOFFMANN
Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)

Wann und was haben Sie an der Bergischen Uni studiert?
Studiert habe ich Wirtschaftswissenschaften in der Zeit von 1975 bis 1982. Damals hieß die Uni noch Bergische Gesamthochschule Wuppertal.

Wohin hat es Sie danach verschlagen? Was machen Sie beruflich?
Verschlagen hat es mich zunächst nach Brüssel, wo ich einige Monate beim Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) gearbeitet habe. Danach war ich bei der Hans-Böckler-Stiftung beschäftigt und habe dann wieder 16 Jahre in Brüssel beim Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) gearbeitet. Seit 2014 bin ich Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Woran erinnern Sie sich besonders gern zurück?
Die Uni war ein Kind des ehemaligen Oberbürgermeisters der Stadt Wuppertal und späteren Bundespräsidenten Johannes Rau. Wesentliches Charakteristikum war es, Arbeiterkindern ohne Abitur den Zugang zur Hochschule zu ermöglichen. Ein echtes sozialdemokratisches Reformprojekt! Besonders gerne erinnere ich mich daran, dass die Professoren damals auf den akademischen Titel auf ihren Namensschildern verzichtet haben.

Inwiefern sind Sie Ihrer Studienstadt Wuppertal bis heute verbunden?
Auch wenn ich seit vielen Jahren in Berlin arbeite, bin ich meiner Heimat- und Studienstadt Wuppertal immer noch eng verbunden. Sie ist eine der ältesten Industriestädte Deutschlands zwischen dem Ruhrgebiet und dem Niederrhein. Das kulturelle Leben ist vielfältig und bunt, wozu auch die Hochschulgründung beigetragen hat.

Dieser Beitrag ist dem Magazin zum Jubiläum der Bergischen Universität entnommen (S. 68/69). Die gesamte Ausgabe finden Sie hier.

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